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  • Blauer Wasserstoff

    Blauer Wasserstoff wird aus fossilen Brennstoffen wie Erdgas oder Kohle hergestellt. Die dafür angewandte Methode der Dampfreformierung ist seit rund 100 Jahren bekannt und gilt als derzeit wirtschaftlichste Methode zur synthetischen Wasserstoffherstellung in industriellem Maßstab. Gut 95 Prozent des weltweit produzierten Wasserstoffs werden so hergestellt. Der Wirkungsgrad des Verfahrens liegt bei rund 80 Prozent und die Kosten bei etwas unter einem Euro je Kilogramm Wasserstoff. Konkret bedeutet Dampfreformierung die Umwandlung von Kohlenwasserstoffen und Methan in Wasserstoff. Als Nebenprodukt fallen dabei Wasserdampf, Kohlenmonoxid (CO) und Kohlendioxid (CO2) an. Eine weitere Methode, um Wasserstoff zu erzeugen, ist die Dehydrierung fester Kohlenwasserstoffe. Dies geschieht, indem sie unter Zugabe von Luft und Wasserdampf so lange erhitzt werden, bis sie einen gasförmigen Zustand annehmen. Dabei wird der enthaltene Wasserstoff abgeschieden. Kam bei diesem Verfahren bislang meist Kohle zum Einsatz, so ist heute auch der Gebrauch von Biomasse, Holz, Torf, Klärschlamm oder organischen Abfällen üblich. Der Wirkungsgrad von maximal 55 Prozent hängt letztlich davon ab, welcher der Stoffe eingesetzt wird. Nachteilig bei diesem Verfahren ist, dass dabei neben Wasserstoff eine Reihe anderer Verbindungen anfallen, die eine intensive Reinigung des entstehenden Gasgemischs erfordern.

    Wichtig im Falle des „blauen“ Wasserstoffs: Das in dem einen oder anderen Verfahren anfallende CO2 wird abgeschieden und unterirdisch eingelagert. Diese Technik nennt man „Carbon Capture and Storage“ oder kurz CCS. Trotz dieses Vorgehens bleibt „blauer“ Wasserstoff damit hinsichtlich seiner Emissionsbilanz deutlich schlechter gestellt, selbst wenn die im Verfahren verbrauchte elektrische Energie aus regenerativen Quellen stammt.